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März 2015 – Nachbericht der Veranstaltung „Zahnmedizin trifft Allgemeinmedizin“

Am Donnerstag, den 19. Februar 2015, hatten wir interessierte Zahnarztkolleginnen und -kollegen zu einer Veranstaltung eingeladen, bei der allgemeinmedizinische Themen im Vordergrund standen.

Vorab möchten wir mit Freude festhalten, dass die Resonanz darauf sehr groß war. Dies zeigt das große Interesse in der Kollegenschaft an fundierten medizinischen Informationen. Aufgrund der vielen Anmeldungen mussten wir die Veranstaltung vom Seminarraum auf das Foyer im zweiten Stock verlegen.

Vortrag 1: Kompromittierte Patienten unter Antikoagulantientherapie in der zahnärztlichen Praxis: Was Sie als Zahnarzt aus internistischer Sicht wissen sollten.

Im ersten Vortrag erläuterte Prof. Dr. Karsten Sydow, stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie am Universitären Herzzentrum Hamburg, die Entstehung der Koronaren Herzerkrankung (KHK) auf physiologischer Ebene. Dabei kam auch die damit verbundene kardiologische Intervention mittels der neuen Stent-Generation und der medikamentösen Begleittherapien (Stent = Gefäßstütze) zur Sprache.

Unter anderem wurden die einzelnen Blutgerinnungshemmer, Antikoagulantien und Antiaggregantien so anschaulich und interessant vorgetragen, dass am Ende keine Fragen oder Wissenslücken diesbezüglich offen blieben.

Ziel des Vortrages war es, den Teilnehmern die Vorgehensweise der Kardiologen und deren Intention bei der Medikation von Patienten mit Koronaren Herzerkrankungen zu verdeutlichen und sie zu motivieren, sich vor chirurgischen Eingriffen zum Wohle des Patienten mit dem behandelnden Kardiologen in Verbindung zu setzen. Wenn irgend möglich, wird dieser den Patienten medikamentös so einstellen, dass die Gefahr von Blutungsrisiken nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen minimiert ist.

Vortrag 2: Medikamente in der Schwangerschaft und Stillzeit: Was Sie als Zahnarzt aus gynäkologischer Sicht wissen sollten.

Nach der Pause erläuterte Dr. Alexander Braun, Leitung der Praxisklinik Winterhude, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, im zweiten Vortrag die richtige Medikamentenvergabe in der Schwangerschaft.

Grundsätzlich sind Medikamente in der Schwangerschaft, wenn sie erforderlich sind, auch zu verschreiben und erlaubt. Wichtiger noch als die Inhalte der Beipackzettel ist dabei die Einschätzung eventueller Risiken seitens des betreuenden Gynäkologen. Dieser wird nach Erfahrungswerten entscheiden, welches Medikament verschrieben und eingenommen werden darf.

Häufig sind eventuelle Schmerzen, die eine Patientin durch eine Infektion im Mundraum erleidet, für das ungeborene Kind schädlicher als die Injektion oder das zu verschreibende Antibiotikum. Zumal die Verträglichkeit einiger Analgetika, Anästhetika und Antibiotika in der Schwangerschaft als gesichert gilt.

Im Anschluss an die Vorträge bestand bei einem kleinen Imbiss die Möglichkeit des kollegialen Austauschs, bei dem auch die Referenten anwesend waren.

Die Teilnehmer waren von beiden Referenten, den Themen und dem Vortrag begeistert. Die überaus positive Resonanz zeigte sich nicht nur in den Gesprächen nach der Veranstaltung, sondern auch an den Dankes-E-Mails, die noch Tage später in unserem Implantatzentrum eintrafen.

Wir wiederum bedanken uns bei allen Kollegen herzlich für ihren Besuch, ihr großes Interesse und die angeregte Diskussion. Unser Dank geht auch an die Referenten Prof. Dr. Sydow und Dr. Braun für ihre ebenso interessanten wie anschaulichen Ausführungen.